Die Frauen trugen früher Hessenfrisur, dazu Kappe mit seidenen Schnüren. Bei den Kappen gab es eine höhere und eine niedrigere, zierlichere Form. Die Töchter der Reichen Bauern trugen diese Kappen schon während der Schulzeit, alle übrigen erstmals bei der Konfirmation. Der Konfirmandenjahrgang 1867 wurde als letzter vollzählig in der alten Kopftracht konfirmiert. Zu den Kappen trug man „Besenlitzenröcke“ und „Motzen“ sowie Seidenschürzen. Vor der Heirat wurden farbige, danach schwarze getragen. Im Winter gehörte dazu die „Schoale“ (Schaltuch) als Umhang. Die Männer trugen das Hausmacher blaue „Wams“ mit Hose und Kappe, später Hut. Dazu gehörte ein weißes Leinenhemd mit reich gefälteter Brust und buntem Hosenträgern.

Bernd Ullrich, Schlüchtern-Wallroth im Januar 2007