Jahresempfang in Wallroth: „Goliath“-Erfinder präsentieren Prototypen / Bürgermeister Möller stellt neues Baugebiet vor
Text und Foto: Bensing & Reith
Der Saal im Landgasthof Druschel präsentierte sich am Sonntagmorgen beim Wallrother Jahresempfang wie ein runder Tisch: Irgendwie hat doch immer noch einer dazu gepasst. Und das obwohl der Raum schon lange vor Beginn brechend voll war. Das Interesse war riesig.
Der Grund unter anderem: das Massenspeichersystem „Goliath“ und seine beiden Erfinder Udo Gärtner und Robin Krack. Die zwei Sinntaler sorgten in den vergangenen Wochen medial für viel Aufsehen, jetzt präsentierten sie ihren voll funktionsfähigen Prototypen beim Jahresempfang von Wallroth. Schnell kamen spannende Gedankenspiele auf: Das Schlüchterner Magistratsmitglied Willi Staaf sinnierte, ob man das Speichersystem vielleicht dazu nutzen könne, um überschüssigen Strom der Schlüchterner Windräder zu speichern. „Klar. Das ist möglich. Wir können den Goliath schon jetzt genauso bauen und beliebig skalieren“, antwortete Erfinder Udo Gärtner.
Schlüchterns Bürgermeister Matthias Möller (parteilos) stattete seinem Heimatort natürlich auch einen Besuch ab. Er tippte darauf, dass ein beachtlicher Anteil der Interessierten wegen des neuen Baugebiets gekommen war, das in Wallroth schon bald erschlossen werden wird. Er stellte die Pläne für die 19 Baugebiete vor und betonte die großen Chancen, die sich damit ergeben. Er stellte auch heraus, dass Wallroth gleich in zwei Förderprogramme aufgenommen worden ist.
Außerdem sorgte Möller für einen Lacher, als er den beiden „Goliath“-Erfindern feierlich eine Gewerbeanmeldung überreichte. Er sicherte den beiden seine Unterstützung zu. „Und wenn eure Erfindung dann die Welt erobert, gibt es doch nichts Schöneres, als wenn sie aus Schlüchtern kommt“, sagte Möller.
Der Wallrother Ortsvorsteher Maik Basermann nutzte die große Bühne, um allen Gästen die Wallrother Highlights des vergangenen Jahres zu präsentieren: Der Kirchenvorplatz wurde erneuert, die Bürgerwette gegen die Kinzigtal Nachrichten auf kuriose Weise gewonnen, ein Geschwindigkeitsdisplay auf eigene Kosten angeschafft, und der „We kehr“-Aktion im April folgte traditionell der Friedhofsputz im Herbst. Seit 2018 unterstützt die Interessengemeinschaft Wallroth das „Helfer vor Ort“-Netzwerk überdies finanziell
Außerdem kündigte er die Pläne für 2020 an: Das Backhaus im Wallrother Mühldorf soll neu gedeckt werden, „We kehr“ steht im April wieder an, und der Wallrother Carneval-Club veranstaltet einen Sommerfaschingsumzug. Das größte Projekt 2020 ist das Bienenhaus, das die stellvertretende Ortsvorsteherin Angelika Lotz vorstellte und das am „Lindenplatz“ in der Ortsmitte errichtet werden soll. Vor allem das Unternehmen Eckart leistet dort einen großen Beitrag: Es sponsert 10.000 Euro für das Bienenhaus. Später soll es von Imker Michael Sperzel aus Niederzell bewirtet werden.
Bürgermeister Möller, einst selbst Wallrother Ortsvorsteher, gratulierte seinem Nachfolger für die „sensationell besuchte Veranstaltung“. Möller: „Toll, was ihr hier auf die Beine gestellt habt.“