Gut 150 Leute bei Wallrother Jahresempfang im Landgasthof Druschel

Er ist immer wieder etwas ganz Besonderes: der Jahresempfang in Wallroth. Und auch diesmal wollten ihn sich die Leute nicht entgehen lassen. Gut 150 Menschen, darunter zahlreiche Wallrotherinnen und Wallrother, aber auch Interessierte aus der Nachbarschaft sowie Vertreterinnen und Vertreter der lokalen Politik lauschten dem unterhaltsamen und informativen Programm, in dem es um Projekte in dem Ortsteil, aber auch um die gesamte Stadtentwicklung Schlüchterns ging.

Der Saal im Landgasthof Druschel war prall gefüllt. Moderiert wurde der Jahresempfang von Ortsbeiratsmitglied Nico Bensing, Gastredner war Bürgermeister Matthias Möller. Ortsvorsteher Maik Basermann freute sich über die große Resonanz: „Sensationell, was hier heute los ist.“ Neben vielen jungen Menschen aus dem Ort konnte Basermann gleich eine ganze Reihe an Persönlichkeiten aus der regionalen Politik begrüßen, darunter Stadtverordnetenvorsteher Joachim Truss, CDU-Fraktionschef Florian Varinli, SPD-Fraktionsvorsitzender Helmut Meister, Reinhard Cerny von der BBB sowie natürlich die Lokalmatadoren Alexander Klüh von der FDP und Magistratsmitglied Willi Staaf. Außerdem waren mit Thomas Epperlein (Breitenbach) und Fritz Dänner (Klosterhöfe) auch die benachbarten Ortsvorsteher anwesend.

Nico Bensing blickte eingangs kurz auf das abgelaufene Jahr zurück: Der Sommerfasching des Wallrother Carneval-Clubs „Die Wellblooe“ sowie die Ziehung und die anschließenden Dreharbeiten des hr-Fernsehens zum Dollen Dorf zählten eindeutig zu den größten Highlights. „Beides hat gezeigt, wie einzigartig unsere Dorfgemeinschaft ist und wie schnell wir gemeinsam etwas Großes auf die Beine stellen können“, betonte Bensing.

Bürgermeister Matthias Möller ging auf etliche Wallrother Themen ein, gab aber auch einen Überblick über die gesamte Stadtentwicklung sowie über Projekte in anderen Stadtteilen. Spannend wurde es, als der Rathauschef auf die Wallrother Dorfmitte und die Kindergartensituation zu sprechen kam. Zum Hintergrund: Im November richtete die Stadt zusammen mit der Kirchengemeinde aufgrund des hohen Betreuungsdrucks eine dritte Gruppe im Kindergarten Wallroth ein. Diese wird von der Stadt vollständig finanziert, soll aber nur eine Zwischenlösung sein. Ziel müsse es sein, so Möller, langfristig weitere Betreuungsplätze in Wallroth zu schaffen.

Architekt und Stadtplaner Hartmut Kind hatte dazu eine Machbarkeitsstudie erstellt, wie die Erweiterung des Kindergartens um zwei zusätzliche Gruppen realisiert werden könnte. 

So könnte die Dorfmitte in Wallroth einmal aussehen.

Ein ebenfalls lang gehegter Wunsch der Wallrother Bevölkerung ist der Bau einer Multifunktionshalle, die den Schulsport entlasten und auch Vereinen die Möglichkeit bieten würde, ihre Angebote auszubauen. Der Schulsport ist aktuell nur möglich, weil die Kinder nach Breitenbach ins Dorfgemeinschaftshaus gefahren werden. Bürgermeister Möller betonte, dass diese Projekte wichtige Schritte für die Zukunft der gesamten Stadt seien und er sich dafür einsetzen werde. In der Machbarkeitsstudie wurde die Multifunktionshalle deshalb ebenfalls mit betrachtet. Die Halle müsse in Kooperation mit dem Main-Kinzig-Kreis als Schulträger entwickelt und gebaut werden. Möller dazu: „Wir haben uns Gedanken gemacht, was das Gelände grundsätzlich hergibt. Jetzt müssen wir miteinander ins Gespräch kommen und einen Planungs- und Beteiligungsprozess festlegen.“

Beim Thema Spielplatz hingegen dürfte es jetzt schnell gehen. Ein solcher wird in Wallroth immer dringender benötigt – einerseits wegen des Neubaugebietes, andererseits wegen des erhöhten Zuzugs in der Zukunft. Hier hatte Möller gute Neuigkeiten zu verkünden: „Der Spielplatz soll bis spätestens Sommer im Garten des ehemaligen Pfarrhauses stehen.“

Der geplante Spielplatz im Pfarrgarten aus der Vogelperspektive.

Thema war auch das Zirkusgelände in Wallroth, das die Stadt möglichst schnell erwerben möchte. Außerdem sprach Matthias Möller über die notwendige Kanal- und Straßensanierung der Ortsdurchfahrt sowie über die Investitionen in das Wassernetz. Natürlich ging der Bürgermeister auch auf die aktuelle Trinkwasserverunreinigung und die damit verbundene Chlorung in Wallroth ein: „Wir nutzen eine enorm komplexe Messtechnik. Dennoch wird es noch eine Weile dauern, bis wir mit den Chlorungen aufhören können.“ Sowohl zur Sanierung der Grundstraße als auch zur Chlorung in Wallroth möchte Möller im März zu einer Infoveranstaltung im Landgasthof Druschel einladen.

Abschließend blickte Moderator Nico Bensing in die nähere Zukunft: Der Glasfaser-Ausbau werde frühestens 2025 in Wallroth beginnen, und bei der Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes sei der Ortsbeirat weiterhin in guten Gesprächen mit den Verantwortlichen von Tante Enso, es mangele allerdings nach wie vor an einer geeigneten Fläche. „Wer eine Idee hat, soll sich unbedingt bei uns melden“, appellierte Bensing und versprach: „Wir bleiben definitiv dran an dem Thema.“

Die circa 150 Gäste zeigten sich enorm interessiert an der Veranstaltung und saßen im Anschluss an den offiziellen Teil des Jahresempfangs noch eine ganze Zeit lang zusammen, genossen das Snackbuffet und tauschten sich über den gelungenen Vormittag aus.